This overview of Saxon railway station buildings is a supplement to the exhibition “Tore zur Welt“ (Gates to the World) at Schauplatz Eisenbahn Chemnitz. Here we show you exemplary station portraits from the exhibition and supplement them with other stations that could not be shown in the exhibition.
As a railway pioneer state, Saxony is home to a number of remarkable architectural testimonies to railway history. Railway stations were the link between the progress of industrialisation, which reached the small towns from the metropolises, and these towns. They became the gateway to the world and thus also the representative entrance of every traveller to the city – consequently, railway stations also received special attention in architectural terms until the first half of the 20th century.
Chemnitz, Main Station in its wide side front
Characteristic examples of Saxon railway station architecture were selected for our exhibition. These bear witness to the architectural diversity and document the stations in their very different stages of preservation and use: traditionally as a railway station or in diverse use, but also in decay. The exhibition is thus a plea to take up this valuable building heritage and to perceive it as a challenge for urban development.
Of the four major Saxon railway stations, we show the main stations of Leipzig and Chemnitz as well as Dresden-Neustadt. Leipzig’s main station is now regarded as a prime example of a modern shopping station, but it is also impressive above all as a building structure. It was once the largest railway station in the world and is characterised by a strictly symmetrical, 300-metre-long main façade, the two halves of which were built for the Prussian and Saxon state railways respectively. In Dresden-Neustadt, the station building presents itself in the style of reduced neo-baroque and neo-classicism and with characteristics of the emerging reform architecture.
Leipzig, Hauptbahnhof (Main Station)
The oldest preserved railway station building in Saxony stands in Niederau near Meißen. The building complex, which is now privately owned, consists of two buildings in half-timbered construction and in the Swiss style. The Swiss style is generally widespread among station buildings and can also be found in our exhibition as inspiration in Tharandt station or in rural stations such as in Barthmühle (Vogtland) or Oybin. The latter is also a fine example of the tourist use of railway stations in local recreation regions.
Bahnhof Niederau, Bahnhof Barthmühle/Vogtland
Der dominierende Bahnhofstypus in Sachsen sind breit gelagerte Gebäude mit zwei dominierenden Kopfbauten, welche dann ebenfalls den Schweizer Stil andeuten. Zu diesen zählen in der Ausstellung die Bahnhöfe Oschatz (aktuell saniert für Nutzung durch Zoll und Döllnitzbahn) und Stollberg/Sachsen (heute Kultur-Bahnhof), darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Beispiele u.a. in Oelsnitz/Erzgebirge oder in alternativer Ausführung in St. Egidien. Noch breiter gelagert mit drei dominierenden Baukörpern sind z.B. der ursprünglich neogotische Bahnhof Freiberg/Sachsen oder der in Neorennaisance mit Schweizer Giebeln ausgeführte Bahnhof Geithain (beide mittlerweile mit abgespeckter Fassade).
Bahnhof Stollberg/Sachsen
Ein besonderes Beispiel für die frühe deutsche Bahnhofsarchitektur ist der Bayerische Bahnhof in Leipzig (Architekt Eduard Pötzsch). Viele dieser frühen Großstadtbahnhöfe wurden später durch monumentalere Neubauten ersetzt. Der Bayerische Bahnhof stammt aus dem Jahr 1844 und diente zunächst der Strecke Leipzig-Hof. Bis heute erhalten geblieben sind der Portikus sowie einer der beiden Seitenflügel.
Bayerischer Bahnhof Leipzig
Zu den weiteren portraitierten Bahnhofstypen zählen zum Beispiel die langgestreckten Inselbahnhöfe, die dann von einem kurzen Kopfbau als Repräsentationsseite flankiert werden. Dazu zählen der Bahnhof Döbeln (Titelbild) der in einem Gleisdreieck liegt, aber auch die Bahnhöfe in Glauchau und Reichenbach/Vogtland. Der Bahnhof in Werdau (Abriss ca. 2023-2025 vorgesehen) wiederum zeigt sich in einem architektonisch vielfältigen Mix verschiedener Zeitstile, geprägt durch einen historischen Hochbau (ca. 1860) und einen großzügigen Hallenanbau für die ehemalige Mitropa. In Crimmitschau steht ein Bahnhof im Stile italienischer Renaissance-Palazzi, der unter Denkmalschutz steht, aber noch auf eine neue Nutzung wartet. Reformarchitektur in typischer Heimatschutzprägung findet sich schließlich im Bahnhof Gaschwitz, einerm kleinen Ort im Süden Leipzigs, der aber ein großes Güterdrehkreuz war.
Bahnhof Gaschwitz
Schließlich entstanden auch im frühen 20. Jahrhundert neue Bahnhofsgebäude in Sachsen und so zeigen sich drei Baubeispiele in der Ausstellung im Stile der Neuen Sachlichkeit. Allen voran der Hauptbahnhof Zwickau, welcher 1833 einen durch zwei imposante Türme geprägten Vorgängerbau ersetzte. Ebenfalls bemerkenswert ist der 1928 errichtete Bahnhof Meißen, gestaltet vom Architekten des Dresdner Hygiene-Museums, Wilhelm Kreis. Schließlich ist der 1934 errichtete Bahnhof Flöha zu sehen, wiederum ein Beispiel für ein Bahnhofsgebäude das auf seine Sanierung wartet.
Bahnhof Meissen
Über das Thema Sächsische Bahnhofsbauten hinaus, finden Sie in unserem Archiv weitere Bahnhöfe national/international. Zudem konnten wir bei weitem nicht alle Beispiele sächsischer Bahnhofsbauten in der Ausstellung berücksichtigen. Daher fügen wir hier weitere Bahnhofsansichten (teils unvollendet) aus Sachsen an, von denen einige zudem unter preußischer Führung entstanden, z.B. in Delitzsch, Eilenburg, Großenhain oder Görlitz.
Bahnhof Delitzsch (oberer Bahnhof) – heute Theaterakademie Sachsen
Bahnhof Leisnig – Sanierung zu Musik- und Kulturbahnhof
Bahnhof Falkenstein/Vogtland (unvollendet)
Bahnhof Elsterberg/Vogtland (unvollendet)
Berliner Bahnhof in Großenhain, heute Privatwohnung